Samstag, 3. Dezember 2016

Wenn ich dich am meisten brauche.


Wahrscheinlich sind es die Nächte, die am schwersten sind. Diese Nächte, in denen ich in die Leere starre, nicht weiß, wen ich anrufen könnte, weil niemand herkommt, nur um da zu sein. Diese Nächte, so voller Dunkelheit und Stille, in denen ich mein Handy nach Ablenkung durchsuche, diese Nächte, in die mich leer zurücklassen.

Es sind die Nächte ohne dich.

Und es sind Nächte, in denen ich in deinen Armen geweint habe, weil ich so allein war, weil ich das Gefühl hatte, nicht atmen zu können, weil ich mich klein gefühlt habe und ich so glücklich war, dass du mich wachsen lässt. Nächte, in denen du da warst und ich vergessen konnte, diese Welt und alles, was mir in ihr weh tat. 

Und es gab Nächte, viele Nächte vorher, in denen du da warst und gleichzeitig warst du so weit weg, als wärst du auf einem fernen, noch nicht entdeckten Planeten, vielleicht nicht einmal in unserem Sonnensystem. Es gab Nächte, in denen warst du so nah, ich hätte ersticken können, stumm, mit ewig in die Finsternis starrenden Augen. Und du hast nicht bemerkt, wie mein Herz rast. Du hast nicht gehört, wie ich den Atem anhalte, um zu lauschen, wenn du einschläfst.

Ich habe auf dich gezählt, und so oft lag ich nachts wach und hab an die Decke gestarrt, habe mich gefragt, wo du bist. Wieso warst du so oft so weit weg, obwohl du direkt neben mir gelegen hast? Wieso hast du so oft nicht bemerkt, wenn ich gefallen bin? Wieso hast du nicht gesehen, dass ich deine Arme brauche, die mich auffangen? Wann hast du aufgehört, dich nach mir umzudrehen, wenn ich stumm um Hilfe schreie?

Ich habe auf dich gezählt und bin gefallen, gefallen, gefallen, und du warst nicht da um mich aufzufangen.
Aber ihr wart da, und ihr habt mich aufgefangen, als ich dachte, ich werde am Boden aufschlagen und in tausend Teile zerspringen.

Du warst da und hast mit mir Frauenfilme angesehen, ohne mit mir über alles reden zu wollen.
Du warst da und hast mich umarmt, einfach nur umarmt.
Du warst da und hast neben mir geschlafen, damit ich nicht jede Nacht alleine bin.
Du warst da und hast mich gefragt, wie man mit mir nicht glücklich sein kann.
Du warst da und hast Kisten geschleppt, ohne dich über die Hitze zu beschweren.
Du warst da und hast dumme Tanzmoves gemacht, weil es uns beiden niemals peinlich sein könnte.
Du warst da und hast mir immer noch gemocht, obwohl ich jetzt ganz anders bin.
Du warst da und hast mich nicht über Geld reden lassen.
Du warst da und hast mir gezeigt, dass jede Beziehung auf ihre Art und Weise verkorkst ist.
Du warst da und hast mir ein Dach über meinem Kopf gegeben.

Ihr wart da und habt mich aufgefangen. 

Es sind die Nächte, wenn es dunkel ist, und ich aus dem Fenster schaue, und all die Lichter sehe, das Leben hinter leuchtenden Glasscheiben. Durchtanzte Nächte, Nächte, in denen ich glücklich bin, einfach weil Nacht ist und wegen euch allen. Weil sie leichter geworden sind, und ich die Nächte wieder liebe, so wie sie immer geliebt habe, weil sie so dunkel und einsam sind, so still. 

I think I'm losing my mind now
It's in my head, darling I hope
That you'll be here, when I need you the most
So don't let me, don't let me, don't let me down
the chainsmokers | don’t let me down

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