Sonntag, 11. Juni 2017

Welt in rosarot


Hast du schon mal jemandem tief in die Augen gesehen, und dich gefragt, wie ein Moment so perfekt sein kann? Nicht die romantische Art von perfekt, eher dieses überwältigende Gefühl, ins Leben verliebt zu sein. Wenn ein Moment so großartig ist, dass du nicht glauben kannst, dass er real ist. Und eigentlich damit rechnest gleich die Augen aufzuschlagen und an die immer gleiche weiße Decke zu starren, aufzuwachen und zu bemerken, dass dieser Moment ein Traum war. Ich schließe meine Augen und atme, warte ab, ich fürchte, du bist weg, und ich öffne sie wieder und meine Welt ist noch immer in Rosarot getaucht.

Zeit bleibt stehen und rast, aber sie ist immer großartig, du bist da. Wirklich da.

Du fragst mich, was ich denke. „Dich dürfte es so gar nicht geben“, flüstere ich in deine Schulter. Dieser Augenblick fühlt sich so unglaublich leise an, obwohl mein Herz schmerzhaft laut pocht und der Bass der Musik aus dem Nebenraum deutlich hörbar ist. Du bist Filmmomente, solche, von denen man immer glaubt, irgendein hoffnungsloser Vollidiot von Romantiker hat sie erfunden in der Hoffnung, irgendjemand nimmt sich ein Beispiel daran und behandelt ihn genau so. Mit dir, da passiert das einfach, ohne es zu versuchen, färbt sich die Welt rosa, und ich weiß, könnte ich dir in die Augen sehen und klar denken, wäre mein erster Weg der ins Klo, um zu kotzen.

Du und ich, dieses Wir, das kommt mir schon irgendwie besonders vor.

Aber ich mag dieses Rosa, ich mag dieses Rosa nicht nur, es ist irgendwie so ein bisschen meine Lieblingsfarbe geworden, und manchmal will ich, dass die Welt sich mir nie wieder ohne Kitsch-Filter zeigt. Mit ihm sieht alles so schön aus, ein bisschen verträumt, ohne naiv zu sein. Ich will einen Film nur mit unseren Momenten, ohne Ton, ohne Hintergrund, nur wir beide in dieser Welt in Zuckerwattefarben. Vielleicht sollte ich Angst haben, weglaufen, Beine in die Hand und auf und davon, aber ich habe keine Angst mehr, behalte die Beine am Boden, dort oben kurz vor Wolke sieben.

Du fühlst dich nach Zuhause an.

Und hier bei dir, da bin ich zu Hause, da fühle ich mich frei und muss lächeln, grundlos, die Augen geschlossen und das Gesicht Richtung Himmel. Und ich denke darüber nach, ob das nicht total übertrieben ist. Ob es nicht daran liegt, wie rosa diese Welt zurzeit ist. Aber irgendwie …nein, es ist einfach. Mit dir kann ich immer ich sein, ohne das Gefühl irgendein so sein zu müssen. Wenn ich deine Hand suche, nimmst du meine. Wenn du meine Hand suchst, nehme ich deine. Wenn unsere Hände einander nicht suchen, tun sie es nicht. Und es spielt keine Rolle, weil es sich in jedem Fall richtig anfühlt.

Und mit dir, da muss nichts passend gemacht werden.

Ich bin dabei. Sonnenbrillen auf, ganz laut Musik an und die Welt erobern. Zumindest die rosarote.

We can get married tonight if you really wanna
Me in a cheap suit like a sleazy lawyer
And if you break this lil' heart, it'd be an honor
troye sivan | for him



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen